Uns ist es gelungen eines Freundes Freund zu sein!
Hurra! Dabei sein ist alles! The Show must go on! Wenn
es sein muss bis zur totalen Selbstaufgabe. Um von
allen begehrt zu werden braucht es schon ein bisschen
mehr Kreativität im Verfassen von inhaltslosen
Kurznachrichten. Aber, gibt es noch so etwas wie
„wahre“ Freundschaft, die auf Vertrauen und Ehrlichkeit
basiert? Gibt es noch den „wahren“ Freund / die „wahre“
Freundin die nicht zwangsläufig von mir unterhalten
werden muss?
Blödsinn! The Show must go on! Auf dem Programm
steht heute: „Totale Selbstinszenierung“.
Dario Liotta / Emil Feuerbach / Lilly Ehlert
Jan-Andre Kirschner / Lisa Schuh
Lorenz Friedmann / Mira Dahler
Paula Bülte / Sara Garbe
Sarah Freter / Natalie Weber
Leonie Dillmann / Selinay Akkalay
11. Mai 2019
Bürgerhaus Rosbach-Rodheim
17. / 18. Mai, 20:00 Uhr (Abendveranstaltung)
Landungsbrücken Frankfurt
Wetterauer Zeitung
vom 14. Mai 2019
Von Edelgard Halaczinsky
Es ist nicht leicht, erwachsen zu werden. Teenager sein
schon gar nicht. Damit beschäftigt sich die 25.
Jugendtheater-Produktion des theater et zetera.
Diejenigen um die es geht, stehen im Mittelpunkt und als
Protagonisten auf der Bühne. Regisseur Georg Bachmann
hatte am Wochenende ins Rodheimer Bürgerhaus
eingelade. 13 Schülerinnen und Schüler von 14 bis 17
Jahren zeigten dort ihr Stück ‚HerzSchwärmer‘, eine
kreative Eigenproduktion, in der es um die Probleme
Heranwachsender sowohl untereinander als auch im
Bezug auf die Erwachsenenwelt geht.
Seit Juni 2018 hatte sich der schausielerische Nachwuchs
mit einem schwierigen Thema auseinandergesetzt, bei
dem die innere Zerissenheit, die Selbstfindung und der
Wunsch nach wahrer Freundschaft im Zentrum standen.
Bauklötze- oder Versteck-Spielen war gestern - aber was
kommt nun? Kann ich den Erwartungen der Erwachsenen
noch gerecht werden, oder muss ich in der Gruppe
Gleichaltriger meinen Platz finden - aber wo wird der
sein? Wie viel Ehrlichkeit steckt hinter dem
Freundschaftsangebot jener, mit denen ich meine Freizeit
verbringe, und wie weit muss ich mich der Gruppe
anpassen, wenn ich nicht auf der Strecke bleiben will.
Schwäche der Starken
Es ging um Freundschaft, die erste Liebe und die
unausbleiblichen Rückschläge, wenn aus dem
unbeschwerten Kind ein junger Erwachsener wird. Die
Jugendlichen brachten in bemerkenswerter Deutlichkeit
die Problematik auf die Bühne und beeindruckten mit
rundum schauspielerischem Talent, das es an Dynamik
nicht fehlen lies. Ob gesanglich, tänzerisch oder mit
einer eigenen Mimik und Körpersprache - hier war der
Wunsch nach Ausdrucksstärke unverkennbar und in
Szene gesetzt. „Wenn man nicht mitmacht, ist man
Außenseiter“, leutete eine der Aussagen, aber auch
andere Erkenntnisse kamen zu Tage. „Die Schwäche der
Starken ist die Stärke der Schwachen.“ Die Frage, was
ein junger Mensch tun sollte, um von allen beghert zu
werden, wurde überdeckt von der Frage: „Muss ich das
alles überhaupt mitmachen, oder darf ich Ich selber
sein?“
Bachmann versteht es, solche und mehr Fragen
zusammen mit den Jugendlichen zu bearbeiten und in
die Öffentlichkeit zu bringen. Kritisch bringen die
Schauspieler Dinge auf den Punkt, regen zum
Nachdenken an und öffnen den Blick zum Unterscheiden
von Wesentlichem und Unwichtigem.